Da wo Körper und Geist Ruhe finden und Dein Herz wieder träumen darf!
Schon immer nutze ich ganz instinktiv die Natur, vor Allem den Wald, um im Gleichgewicht zu bleiben. Nach Industrialisierung und empirischer Wirtschaft, indem nach und nach einige Naturgeheimnisse gelöst wurden. Und wo es uns mehr oder minder gut geglückt ist gar die Natur zu imitieren, entfernen sich die meisten Menschen emotional immer mehr von der natürlichen Welt.
Im traditionell fernöstlichen Weltbild hingegen stellt sich der Mensch nicht über die Natur. Sondern weiß, dass er ein Teil davon ist. Zusammen mit Pflanzen, Tieren, Bergen und Meeren bilden wir eine einzig große Natur, innerhalb der alles zusammenhängt. Wir stehen nicht über Der Natur. Wir sind die Natur. Als Großes Ganzes. Als Einheit.
Nature Deficit Disorder
Was es für unsere psychische und physische Gesundheit bedeutet einen Mangel an Naturerlebnissen zu haben und uns immer weiter von ihr zu entfernen, ist noch weitestgehend unerforscht. Es gibt jedoch Vermutungen, dass die Höchstwerte für Aufmerksamkeitsstörungen, Übergewicht, der Rückgang von allen motorischen Fähigkeiten (insbesondere Koordination und Beweglichkeit) genau darauf zurückzuführen sind. Ebenso scheint der Mangel an Natur mit der Zunahme an chronischen Autoimmunerkrankungen wie z.B. Asthma und Allergien verbunden zu sein.
Die heilende Wirkung der Natur
Was aber mittlerweile u.a. durch den japanischen Forschungszweig der „Waldmedizin“ belegt wurde, ist das ein Bad in der Natur und vor Allem im Wald
- den Blutdruck senken kann
- Widerstandskräfte und Immunsystem stärkt
- grübeln verringert
- unsere Konzentration erhöht
- die Fähigkeit zur Problemlösung verbessert
Die Natur ist das beste Mittel gegen:
- Antriebslosigkeit
- chronischen Stress
- Depressionen
- Nervosität
- Überreizung
In Japan wird das sogenannte Shinrin Yoku, hier bekannt als „Waldbaden“ bereits von Ärzten verschrieben.
Es wird immer wichtiger wieder einen Bezug zur Natur aufzubauen und zu verstehen, dass der Mensch ein Produkt dieser ist. Mit und in ihr entstanden. Heute und in unserem stark von Stress und Schnelligkeit geprägtem Alltag, bei dem wir manchmal nur noch aus dem Haus eilen um ins Büro zu huschen, danach vielleicht noch zum Hallensport oder Fitnessstudio gehen, benötigen wir die Natur mehr als jemals zuvor.
Hier finden wir Ruhe, Frieden und die Stille und Zeit zum reflektieren – Hier werden wir achtsam und kommen wieder in Kontakt mit etwas was viele von uns völlig verloren haben – unsere Intuition.
Gesundheitsprävention und Heilung – Die Kraft des Waldes
Der Wald aber hat eine ganz besondere Wirkung auf uns.
Phytonzide
Bäume sondern chemische Stoffe ab, sogenannte Phytonzide, welche sie nutzen um miteinander zu kommunizieren, Feinde abzuwehren und sich zu schützen, z.B. vor Umweltverschmutzung, Insektenangriffen, Krankheitserregern und Austrocknung.
Sind wir im Wald umgeben von Bäumen, atmen wir Phytonzide ein und unsere Gesundheit profitiert ungemein. Sie bekämpfen Zellschädigungen und aktivieren das Immunsystem. Die Freisetzung von Stresshormonen wie Cortisol und Noradrenalin wird verhindert.
Bodenbakterien
Auf einem Quadratmeter Erde befinden sich Milliarden von Bakterien. Bakterien unter deren Einfluss wir uns über Tausende von Jahren der Entwicklung verändert haben. Untersuchungen deuten darauf hin, dass das Einatmen und in den Kontakt kommen dieser Bakterien einen positiven Einfluss auf unser Nervensystem hat.
Im Wald nutzen wir alle unsere Sinne
- Der Duft von Holz, Kräutern, Blumen (Riechen)
- Das Zwitschern der Vögel, das Klappern eines Spechtes, das Rascheln der Blätter, Das Rauschen eines Flusses, das plätschern einer Quelle (Hören)
- Der Wind der uns um die Nase weht und uns mal sanft – mal heftiger streichelt, der weiche Erdboden (Fühlen)
- Das Beobachten einer Ameisenkolonie beim Nestbau, die Farben der verschiedenen Pflanzen, das Farbenspiel zwischen Licht und Schatten (Sehen)
- Das Kosten von Wildbeeren und Wildkräutern (Schmecken)
Und was ist jetzt Waldbaden?
In meiner Arbeit versuche ich die Menschen schon immer in die Natur und auch oft in den Wald zu bringen um sie zurück zu ihrem Ursprung zu führen. Was bereits bei solchen Kursen mit den Menschen passiert ist ganz wunderbar. Die Bewegung, inklusive der Nähe zur Natur und der soziale Kontakt haben eine unglaubliche Wirkung auf das allgemeine Wohlbefinden. Auch ich bin nach einem Waldkurs mit meinen Teilnehmern immer wieder ausgeglichen und glücklich – egal wie stressig der Tag bis dato war.
Was wir in den Kursen nur ansatzweise anreißen wird beim Waldbaden intensiviert. Hier nehmen wir das Tempo komplett raus. Denn wenn wir uns wirklich Zeit nehmen, sehen und erleben wir plötzlich ganz neue Dinge. Beim Waldbaden geht es darum in den Wald einzutauchen. Uns ihn genau zu betrachten und dabei in uns hineinzuspüren. Beobachten, wahrnehmen, achtsam sein! Waldbaden bedeutet wir sind im Wald, einfach um dort zu sein. Nicht weil es der neuste Schrei aus Japan, sondern unser natürlicher Lebensraum ist, in dem wir bis vor tausenden von Jahren lange Zeit gelebt haben. Waldbaden ist ein bisschen so als würden wir wieder den Kontakt zu einem Ort finden, aus den wir ausgewandert sind – der aber tief im Inneren „Heimat“ bedeutet.
Das hört sich märchenhaft und ein bisschen nach Esoterik an. Die knallharten Fakten und Resultate vieler wissenschaftlichen Untersuchungen, Beobachtungen und Studien zeigen jedoch, dass Waldbaden nicht nur etwas für Romantiker, Waldschrate und esoterisch angehauchte Ökotanten ist.
Jeder der sich die meiste Zeit des Tages in eingeschlossenen Räumen befindet und/oder in einer urbanen Gegend wohnt und eventuell unter oben genannten Symptomen leidet, sollte sich einmal näher mit dem Waldbaden beschäftigen.